In einer leicht erhitzten vorweihnachtlichen Diskussion mit dem buckeligen Teil der Verwandtschaft ging es darum ob man dieses oder jenes "noch sagen darf". Mir fiel ein so bürgerliches wie inhaltsleeres Totschlagargument ein, mit dem die Diskussion elegant geerdet war. So solide und versöhnlich, dass ich das gerne mit euch teilen mag. Vielleicht kommts die nächsten Tage und Wochen gelegen:
"Natürlich darf man das sagen. Man darf sehr vieles, aber…" (wait for it) ☝️"das macht man einfach nicht!"
Die zugrundeliegende Erkenntnis war, dass man sich mit sone Leute auf der Inhaltsebene heiss-diskutieren kann, und aneinander vorbeiredet. Das "das tut man nicht"-Mem hingegen ist in der Generation gut verankert und wohlverstanden. Je nachdem wie überzeugend man das intoniert funktioniert das erstaunlich gut.
@hnnng @nblr Uh-oh. »sagte mensch früher "anständig" (positiv)« — Als/seit CDU/BLÖD vom »anständigen Deutschen« schwadronierten (https://twitter.com/wiegand_rolf/status/1436718679018942465), war/ist Widerspruch Pflicht ... Wer also heute »anständig« in den politischen Diskurs einbringt muß mit schwerem Gegenfeuer rechnen — das Wording hat die Union schon in den 80er verbrannt.